Am Golf von Biskaya - Teil 1

Nach 9 Jahren wieder zurück



Freitag 21. Juli

Hellöu everybody und herzlich willkommen zu unserem Sommerferienblogzweitausendunddreiundzwanzig.

Wie‘s der Blogtitel schon verrät, geht‘s für uns dieses Mal ganz in eine andere Gegend. Anstelle der fast schon zum Standart gewordenen Autoroute du soleil gegen Süden, schlagen wir den Weg in die entgegengesetzte Richtung ein. Via Basel gehts dann doch noch zuerst durch unser Frankreich. Colmar, Nancy, Metz und anschliessend via Luxemburg einmal quer durch Belgien. Brüssel, Antwerpen und anschliessend in die Provinz Zeeland in den Niederlanden.

Dies wäre der geplante und bereits vorgefertigte Einstieg in den Blog gewesen. Nein, der Camper fährt und ist startklar, wir haben auch nicht wieder den Coronawurm oder sonstiges Zügs.

ABER

als wir gestern Abend das Wetter im Süden von Holland nochmals unter die Lupe nahmen, sahen wir vor lauter Regentropfen und Winddingers den Bildschirm kaum noch. Trotzdem dahin? Oder doch noch einen Tag vor der Abreise einen komplett neuen Plan schmieden? Wir werden es sehen und am heutigen Abend wird es uns sicherlich nicht langweilig gell.

Da Rahel noch arbeiten muss und ich mit Töchterchen und Chrutzli beladen ebenfalls absorbiert bin, werden die neuen Pläne sehr spontan geschmiedet werden müssen. Ziemlich sicher wird‘s jedoch wieder Frankreich. Da im Süden Mikrowellentempis angesagt sind und wir etwas gemässigteres Klima bevorzugen, würde sich die Atlantikküste anbieten. Da Malea an einer 10 Stundenfahrt wohl aber nicht so gefallen finden würde, wäre das eine perfekte Gelegenheit, auf dem Weg auch mal etwas das Landesinnere kennen zu lernen und mehrere Stopps einzulegen.

Lassen wir uns überraschen. Somit sagen wir endlich wieder mal 


Tschüssli, au revoir und bis Morgen


Ps: Wir wenden uns hiermit öffentlich und hochoffiziell an den lieben Emmanuel und fordern so langsam unseren wohlverdienten Ehrentitel ein.


„Frankreichs Supertouris“


Ein Mautfreies Jahr oder lediglich ein 100€ Baguette Gutschein würden auch schon reichen.

Falls nicht, fragen wir halt die Marie L.P. Zwar, die will ja nicht so wirklich solche frömdi Fötzlä im Lande oder?



Samstag 22. Juli


Wie bereits gestern angekündigt, brachen wir gegen 7.15 definitiv in Richtung der französischen Westküste auf. Hello again, den genau vor 9 Jahren verbrachten wir in der Region um La Rochelle unsere ersten, gemeinsamen Fränkiferien.


Es sind spürbar Sommerferien, auf allen Autobahnabschnitten tummelten sich zig Fahrzeuge. Den ersten längeren Halt vollzogen wir gegen 11.30 irgendwo auf einer überfüllten Raststätte einige Kilometer hinter Lyon.



Gute 1.5h lang genossen wir das Pöiseli und verköstigten uns endlich wieder mal im Camper. Die Zeit wurde ebenfalls noch kurz genutzt, um den hinteren Blinker zu reparieren, bevor‘s auf der A89 weiter ging.



Auch die Weiterfahrt gestaltete sich eher müssig mit dem vielen Verkehr. Auf höhe Thiers wollten wir eigentlich einen Stellplatz anfahren, da Malea jedoch einige Meter vor der Ausfahrt unerwartet einpfüslete, nutzten wir die Gelegenheit und düsten weiter in Richtung Westen. Wir liessen Clermont Ferrand hinter uns wechselten von der A89 auf die N89. Dann war tanken angesagt und mit den letzten paar Tropfen erreichten wir die rettende Tankstelle. Auch hier traffen wir eine lange Warteschlange an, aber hauptsache Moscht. Irgendwann war‘s geschafft und wir kurvten die letzten paar Meter in die Ortschaft Murat le Quaie und auf dessen Stellplatz. Zum guten Glück hatte der dieser noch ein paar freie Plätze. An der Eingangssäule kämpften wir uns mehr oder weniger gekonnt durch die französische Anleitung auf dem Bildschirm. Ganz so verkehrt verstanden wir den Text wohl nicht, denn plötzlich spuckte uns der Automat den Pass Étappes vor die Füsse und die Barriere öffnete sich.


Wir bezogen einen äusserst schnüsigen Platz mit Schatten neben einem kleinen Bächlein. Nach 552 gefahrenen Kilometer schön angekommen zu sein.




Nach dem langen Sitzen wollten wir natürlich noch kurz die Beine mal wieder bewegen. Einmal über die Strasse und wir waren direkt an dem kleinen See mit dem bescheidenen Namen Plan d'Eau du Pré Cohadon. Den werden wir uns sicherlich merken können…

NICHT


Somit neigt sich der Tag auch schon bald dem Ende entgegen und wir sagen für heute tschüss.  Vielleicht bleiben wir morgen noch ein weiteres Tägli hier und besuchen die Aussichtsplattformvon La Banne d'Ordanche. 


Nous verrons



Sonntag 23. Juli 


Eine herrlich erste Nacht lag hinter uns. Gegen 6.30 erwachten wir so langsam aus unserem Dornröschenschlaf und begrüssten den angenehm frischen Morgen auf 1050 Meter über Meer. Eigentlich wollten wir ja noch den Tag hier verbringen und eine kleine Wanderung unternehmen, jedoch war die Zufahrtsstrasse zum Ausgangspunkt aufgrund eines Bergrennens gesperrt. So entschlossen wir uns kurzerhand für die Weiterfahrt.



Das kleine Örtchen Murat le Quaie wollten wir jedoch noch kurz besichtigen und so parkierten wir den Camper an der Ortseinfahrt auf dem Parkplatz und liefen los. Vorbei an idyllischen Steinhäusern die wohl vor geraumer Zeit von den Galliern höchstpersönlich erbaut wurden.



Nach einer knappen halben Stunde sassen wir wieder im Camper und starteten das Motörle und tuckerten retour auf die A89. Nach weiteren 154 Kilometer nahmen wir Ausfahrt xy und schlängelten uns auf einer kleinen Nebenstrasse durch den französischen Dschungel. 



Auf dem Bauernhof der Familie Vezine am Ufer der Vézère fanden wir spontan den Schlafplatz für die nächste Nacht. Wir hatten auch hier grosses Glück und fanden ein super Schattenplätzchen unter einem Baum inmitten der schönen Umgebung.



Endlich Mittagessen und dann ein langes langes Schläfchen für die Kleinste im Bunde.



Den Nami starteten wir treu dem Motto: Fit durch Schlaf & Zuckerbombe.



Dann ging‘s trotz Namihitze von über 32 Grad der Vézerè entlang…



zur Pont Vieux…



und in die wunderschöne Altstadt von Terrasson-Lavilledieu. 



Aussicht von ganz oben


Abkühlung, Abkühlung, Abkühlung stand auf dem Programm und wir wandelten jeglichen Brunnen zum eigenen kleinen Pool um. Brunnenhopping statt Inselhopping in Zeeland hat doch auch was.




Irgendwann waren sämtliche Gässchen und Ecken abgelaufen und wir kehrten auf den Platz zurück wo wir den Abend gemütlich ausklingen liessen.



Montag 24. Juli


Auf die Sekunde genau um 6.00 erwachten wir. Jenu, dehaut oder…


Da wir heute nochmals ca 3 Stunden Fahrt vor uns hatten, brachen wir dann auch schon bald mal auf. 


Sälüüü Buurehof


Zu Beginn kurz durch Terrasson und dann noch einige Kilometer auf der Hauptstrasse.



Anschliessend wechselten wir wieder auf unsere gewohnte A89, auch La Transeuropéenne genannt, und spulten weitere Kilometer herunter. Das Wetter zeigte sich heute äusserst labil, vom grellen Sonnenschein bis zum Platzregen war alles dabei.


Wir erreichten Bordeaux und überquerten die Garronne über die imposante Pont d’Aquitaine.



Nach guten 2.45h Fahrt legten wir eine kleine Pause ein und verseifenblätterlten etwas die Zeit.



4 verschiedene Parfumdüfte für‘s Auto? Euer ernst???



Dann war wieder Hauptstrassefahren angesagt. Durch die schier nicht enden wollenden Pinienwälder ging‘s in Richtung Carcans.



Dann begann unsere Odyssee des Tages


Die Campingplatzsuche


Diese gestaltete sich äusserst schwierig und jeder angefahrene Platz war restlos ausgebucht. Doofe Sommerferien. Irgendwann fanden aber auch wir noch ein Plätzchen und so checkten wir für die nächsten 4 Nächte auf dem Camping Médoc Bleu ein. 


Yes, doch noch geschafft!



Mit der Campingdame handelten wir noch etwas bezüglich des Preises, denn die Parzelle bietet ein privat WC mit Dusche und eine kleine Küche, was wir ja bekanntlich nicht brauchen. Jedoch war dies der einzig verfügbare Platz für 4 Nächte.


Zwar, keine WC Kassette leeren ist ja auch mal schön gell ;)



Einen Camping am Meer hätten wir definitiv bevorzugt, jedoch ohne vorgängige Reservierung keine Chance. Ist halt die Kehrseite des „wir wollen eigentlich nicht buchen und frei nach Lust und Laune sein.“ Jedoch sind wir happy überhaupt einen Platz gefunden zu haben und die 11km mit den Velos sind auch machbar. Aber nicht mehr heute. Den Restnami verbrachten wir auf dem Camping und genossen dies auch gerade sehr.



Auch am Abend kamen wir in den Genuss des typischen Westküstenwetters. Mal so, mal so und das im Minutentakt.



Für heute war‘s das dann auch schon.



Dienstag 25. Juli


Leiser Nieselregen begleitete uns in den Morgen. Eine weitere angenehm frische Nacht neigte sich ihrem Ende entgegen und wir begrüssten unser nächstes Tägli. Bereits gegen 8.30 waren wir und unser Velogespann startklar, denn wir wollten nun endlich einen Blick auf‘s Meer werfen!


Also nichts wie los. Quer übers Campingareal und dann direkt auf den Veloweg in Richtung Carcans Plage. Die Velowege sind der absolute Wahnsinn und würden sogar die grössten Velomuffels aus den Socken hauen. Kilometer für Kilometer ging‘s durchs absolute Niemandsland, begleitet vom Rauschen des Windes und dem betäubenden Surren der Zikaden.



Wir erreichten das Ufer des Lac de Hourtin et de Carcans. Dieser ist mit ca. 57 km² einer der größten natürlichen Süsswasserseen in Frankreich und unter ihnen der größte, der zu allen Jahreszeiten gleich groß ist.



In Maubuisson stoppte unser Gespann unfreiwillig. Das Velowägeli lief auf den Felgen und hatte einen Platten. 


Ver***** Mi**


Wir schoben das Gefährt durch‘s Örtchen und steuerten einen Veloverleih an um nach Hilfe zu fragen, jedoch ohne Grosse Hoffnung auf eine dortige Lösung. Keine Viertelstunde später standen wir mit einem neuem Pneu vor dem Laden und konnten es kaum glauben. 


Yes, es konnte doch noch weiter gehen!


Ps: Falls mal jemand in Maubuisson zwei rädrige Hilfe braucht > Fun Bike Rentals..best in Town ;)



Einige Kilometer später wurde der Boden sandiger und der Pinienwald verdichtete sich. Das Meer musste also bald mal auftauchen, es konnte nicht mehr weit sein.



In Carcans Plage schmissen wir die Velos förmlich hin und speedeten den Weg die Düne hinauf.



Da war er. Unser geliebter, rauer Atlantik mit dem tosenden Wellengang und seinem Strand bis ins Nirgendwo.


pure happiness



Wir verbrachten den ganzen Morgen am Strand. Lauschten den Wellen, bauten Burgen, rannten die Dünen rauf und runter und holten uns das ein oder andere nasse Kleidungsstück.


Unser allen Mägelis meldeten sich so langsam und so war‘s Zeit fürs Mittagessen. Also retour über die Düne.


Im Le Galipo wurden uns ein köstliches Mittagessen serviert und wir kamen wieder einmal in den Genuss herrvoragender Fränkipizzas.


Gesättig und schon bald etwas müde, gab‘s noch eine kleine Shoppingtour durch die Lädelis und durchs Örtchen.


Dann war die Heimfahrt angesagt. Noch ein kleiner Spielplatzstopp in Maubuisson und dann wurde der Resttag ziemlich faulenzig im und vor dem Camper verbracht.



Mittwoch 26. Juli


Und wieder starteten wir mit leichtem Nieselregen in den Tag. Da heute so oder so ziemlich viel Regen gemeldet war, liessen wir uns ziemlich viel Zeit. Bei Folly-Tschanz heisst das, dass wir „erst“ so gegen 8.30 startklar waren. Heute gönnten wir den Velos ein Pöiseli und sattelten auf den 4 rärdrigen Klapf um. Wir fuhren die kurze Strecke nach Carcans und von da weiter nach Lacanau.



Dann ging‘s nochmals einige Kilometer  stäckegredi in Richtung Meer nach Lacanau Océan, wo wir in einer kleinen Nebenstrasse direkt neben einer Düne parkierten.



Wir liessen uns vom andauernden Nieselregen nicht abschrecken, zogen unsere Atlantiktauglichsten Regenklamotten an und brachen mit allen sieben Sachen im Gepäck auf. Die Aussicht auf die Dünenebene war auch unter wolkenverhangenem Himmel eine Augenweide.



Der Regen wurde nun immer stärker und die Wellen türmten sich surfgerecht auf.



Malea war wieder im Element und quitschte vergnügt vor sich hin. Was für ein Spass.



Irgendwann waren wir trotz Regenkleider bis auf die Unterhosen durchnässt und so kehrten wir zum Camper zurück. Was wir bis jetzt nicht an Sand und sonstigem Siff in den Camper brachte, taten wir es spätestens jetzt. Die Luftfeuchtigkeit lag wohl bei gefühlten 600%.



Kurze Aufwärmpause und dann spazierten wir auch schon wieder los ins Örtchen. Dieses Mal bei Sonnenschein und blauen Himmel.



Schlendern über den rapepvollen Markt



Dann setzte bei Malea die Müdigkeit win und wir entschieden uns für eine verfrühte Mittagspause. Malea schlafend drinnen, wir entspannt draussen.



Nach dem Mittagsschlaf war heute ja mal bekanntlich vor den Mittagessen. Brille satteln und wieder retour ins Örtchen.


Entlang der Promenade


In einem gemütlichen Resti fanden wir einen freien Tisch und genossen Burger, Pommes und Salat.


Wer findet den Fehler? ;)


Den Nachmittag verbrachten wir dann ebenfalls noch am Strand beim Bädlen und einer kleinen Shoppintour durch die Zahlreichen Lädelis.


Den Rest des Tages verbrachten wir am Strand beim Bädlen und einer ausgedehnten Shoppingtour in den zahlreichen Lädelis. Natürlich kam Malea dann auch noch in den Genuss ein, zwei Runden auf dem Karrusell zu drehen.


Irgendwann hatten wir alle Drei genug Sonne im Gesicht und Wind in den Haaren und kehrten gegen 18.30 auf den Camping zurück wo als Abschluss des Tages mal der halbe Strand aus dem Camper gescheucht und die Siffklamotten aufgehangen wurden.


Guets Nächtli



Donnerstag 26. Juli


Wir drei konnten einfach mal glatt bis 7.00 ausschlafen und schossen nicht wie sonst bereits um 6.00 aus den Federn. Trotzdem starteten wir den Tag äusserst faulenzig genossen den Morgen beim Duplölen und sonstigen Spielen.



Heute mussten jedoch endlich mal die Vorratsschränke aufgefüllt werden. Gegen 11 Uhr fuhren wir deshalb mit den Velos ins nah gelegene Carcans. Natürlich gibts auch da wieder extra Velowege und sämtlichen Hauptstrassen kann prima ausgewichen werden.



Dann erreichten wir den Carfour und packten gefühlt sämtlichen Inhalt der Regale ins Wägeli. Auch Malea musste tatkräftig mithelfen und fuhr a la Putschouto ufdr Chiubi durch den Laden.



Mit dem hoffniglos überfüllten Velowägeli traten wir die Rückreise an. Die Achslast wurde gefühlt um 200% überschritten, jedoch kamen wir heile an. Heile waren übrigens auch diese Hühner mit Nachwuchs, auch wenn das „Gehege“ eher einer Müllhalde glich.


Mittagszeit


Nach dem Pöiseli entschieden wir uns für einen Tag im Pool und auf dem Spielplatz mit Malea. Da der Herr bekanntlich aber kaum einen Nami auf seinem Füdi sitzen kann, unternahm ich derweilen eine kleine Velotour. Die erste Etappe führte mich wieder nach Maubuisson.


Anschliessen bog ich rechts ab und fuhr dem gesamten Lac de Hourtin entlang. Wunderschöne Wälder und Buchten schmückten die Velotour.


Gegen 16.30 erreichte ich nach 54 geradelten Kilometer wieder den Camping Medoc bleu und wir verbrachten einen gemütlichen letzten Abend hier.


Morgen geht‘s für uns weiter in die Region um die Dune de Pilat und dem Arcachon Becken. Dieses Mal haben wir für die nächsten paar Tage im Voraus einen Camping am Étang de Cazauxet de Sanguinet gebucht, um nicht wieder mehrere Plätze abfahren zu müssen. Heisst, es wird morgen auch wieder etwas mehr zu lesen geben.

Bis denn dann und pröschtli

Ps: Ariella Franziska Dolores, wir freuen uns auf den Elsass Blog und danken an dieser Stelle für die grenzenlose Blogtreue ;)



Freitag 28. Juli

Die letzte Nacht auf dem Medoc Bleu lag hinter uns und es war eine herrliche Nacht. Die letzten paar Sächelis wurden im Camper verstaut und überschüssiger Ballast vor der Wegfahrt abgelassen.


Via Lacanau, Saumos und La Teste de Buch fuhren wir nach Arcachon. Auch heute teils wieder Kilometer um Kilometer stäckegredi durchs Niemandsland.


Nach etwas mehr als einer Stunde parkierten wir den Camper am Hafen von Arcachon und spazierten srauf los.



Der Promenande entlang mit Blick auf den Plage Thiers.


Zahlreiche schnüsige Ferienhäuser zieren den Weg.


Im Zentrum angelangt, schlenderten wir durch die Strassen und spulten einige Kilometer ab. Arcachon war lange Zeit nur ein bedeutungsloses Fischerdorf. Die Entwicklung zum Luxusbadeortfand im 19. Jahrhundert statt. Dementsprechend prunkvoll sind einige Gebäude und Strassenzüge.


Jeden Morgen werden in der Markthalle „Baltard“ auf der Place des Marquises zahlreiche frische regionale Produkte angeboten. Hier findet man Obst und Gemüse der Saison, frisch ersteigerten Fisch, Austern aus der Bucht, Geflügel, Gebäck, Feinkost, Käse, Blumen und noch vieles mehr.


Irgendwann hatten wir genug gesehen und kehrten an den Stadtstrand zurück. Es war Mittagszeit, wir kauften noch paar wenige Lebensmittel ein und richteten uns gemütlich ein.

Ä guete


Gegen 14.00 kehrten wir zum Camper zurück und erhaschten noch einen kleinen Blick auf diese Sandskulpturen.


Wir fuhren nochmals knappe 20 Minuten bevor wir auf dem Camping Lac de Cazanaux im gleichnamigen Ort eincheckten und unseren Platz bezogen.


Irgendwie wurden wir bis jetzt noch nicht so ganz warm mit dem neuen Camping, aber auch das gehört dazu. Wohl auch etwas deswegen brachen wir nochmals auf und wagten noch einen kurzen Abstecher an und in den nahe gelegenen See.


Morgen wollen wie zur Dune de Pilat. Eigentlich freuten wir uns auf den Veloweg durch den Pinienwald von La Teste de Buch. Da vor genau einem Jahr jedoch ein grosser Brand die gesamten 21.000 Hektar zerstörten und gewisse Räumarbeiten immer noch andauern, ist der Veloweg nach wie vor gesperrt und wir müssten den Umweg via Hauptstrasse nehmen. Heisst für uns also, dass das nichts wird und wir den Camper für den Weg nutzen müssen. Auf die Düne freuen wir uns aber natürlich riesig!



Samstag 29. Juli


Viel zu spät eingeschlafen und viel zu früh erwacht. Wir brachten die Temperaturen bis vor Mitternacht nicht unter 32 Grad im Camper und aufgrund der 3 doofen Nachbarsfamilien mit deren nervigen Schreihälsen, konnten wir auch kaum die Fenster öffnen und etwas lüften. Jenu, irgendwann schliefen dann auch wir unsere 5-6 Stündchen. Malea gelang es von allen am besten und schlief als wenn nichts wäre. 


Etwas müde aber voller Vorfreude auf den heutigen Tag, kurvten wir die 20 Fahrminuten mit dem Camper zum Hauptparkplatz unterhalb der Dune du Pilat. Parkiert, ausgestiegen und los ging‘s zum Fusse der Düne. 



Heute besuchen jedes Jahr deutlich mehr als eine Million Touris die Düne. Sie gilt damit als das Naturdenkmal mit den zweitmeisten Besuchern in Frankreich, nach dem Mont Saint Michel in der Normandie. Zum Glück tummelten sich gegen 9.00 am Morgen noch nicht so viele Mönschlis herum.


Die Dune du Pilat ist übrigens die höchste Wanderdüne Europas und misst eine Höhe von bis zu 110m. Sie ist 2.7 Kilometer lang und 500m breit. Auf der Westseite (zum Meer) hat sie eine Steigung von 5° bis 20°, an der Ostseite fällt diese mit einem Gefälle von bis zu 40° stark ab.


So machten wir uns also an den Aufstieg und kämpften uns Schritt für Schritt nach oben.



Die starke Steigung und der knöcheltiefe Sand liessen während dem Aufstieg so einige Schweissperlen heruntertropfen. Aber bereits auf halben Wege waren wir vom imposanten Anblick der Düne und des Waldes absolut beeindruckt und wir fühlten dasselbe wie vor 9 Jahren.



Oben angelangt, wanderten wir einen beachtlichen Teil der Düne ab, auch wenn jeder Schritt mit Malea im Huckepack sich doppelt anstrengend gestaltete. Wir waren in unserem eigenen Filmli und es bewahrheitete sich, was wir die letzten Jahren immer wieder sagten. Das Gefühl oben auf der Düne zu stehen, auf der einen Seite die unendliche Weite des Meeres und auf der Anderen die endlose Weite des Waldes, ist für uns in Europa einzigartig und wohl DER Ort schlechthin für uns. Ganze 3 Stunden genossen wir dieses Gefühl da oben.


Z‘Nüni Pöiseli


Aufgrund des starken Gefälles fühlten sich die Sprünge wie Fliegen an. Fantastisch und genau so toll wie 9 Jahre zuvor. Ich hab mich besonders gefreut und konnte kaum genug kriegen.

und hopp!


Kurz nach 12.00 machten wir uns an den „Abstieg“. Dieser bestand lediglich daraus, den ganzen Hang innerhalb weniger Sekunden nach unten zu secklä. Es war grossartig und wir quietschten wohl alle 3 gleich laut vor Freude. Dann war köcherlen und Pöiselen auf dem Parkplatz angesagt.


Nach einer knapp 2 stündigen Pause starteten wir erneut unser Chrutzli und fuhren durch den Wald, oder jedenfalls was davon noch übrig ist, ins nahe gelegene Le petite nice. Der Waldboden ist bereits wieder übersäht mit Farnen, als wir vor 9 Jahren hier durchfuhren, konnte man vor lauter Bäumen den Himmel kaum sehen. Davon ist leider nicht mehr viel übrig und auch die 3 Campingplätze direkt am Fusse der Dünen liegen grösstenteils noch in Schutt und Asche. Wie‘s aussieht werden zwei davon auch nicht mehr aufgebaut.


In Le petit nice parkierten wir und schlenderten an den Strand wo wir nochmals die herrlichen Atlantikwellen auf der Haut genossen.


Parkiert wurde übrigens zwischen diesen beiden Camper. Da hatten wir das erste mal das Gefühl, dass unser eigentlich doch ganz schön modern ist ;)


Die Gleitschirmfliegern starteten von der kleinen Düne und vollzogen waghalsige Manöver.


Aber auch bis hier wütete das Feuer vom letzten Sommer. Wir mögen uns noch gut erinnern, dass die Dünenkrete komplett begrünt war.


Als letztes wanderten wir noch bis bis zu den Luftschutzbunker der ehemaligen deutschen 286. Marineartillerie-Anlage, die um 1944 auf der Düne gebaut wurden. Im Laufe der Jahre sind sie abgerutscht oder wurden immer mehr mit Sand bedeckt. Südlich der Düne liegen mehrere Bunker bereits vollständig unter der Wasseroberfläche.


Ein fantastischer Tag ging somit zu ende und wir kehrten zum Camping zurück. Das Beste kommt ja meistens zum Schluss, was nach diesem Tag sehr sehr schwierig ist. Jedoch bemerkten wir, dass die Schreihalskompanie den Camping verlassen hat. 

Yes, yes, yes

Dann gab‘s noch das Abendessen und einen baldigen Fyrabe



Sonntag 30. Juni


Weiter gehts hier im zweiten Teil


Der Speicherplatz ist mal wieder voll

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Kommentare: 5
  • #1

    Ariella Franziska Dolores (Samstag, 22 Juli 2023 15:25)

    Chli gemein ds Wätter, gäu. Aber dir finget sicher es mega-schöns Örtli! Mir si gspannt... �. Gueti Fahrt �

  • #2

    Ariella Franziska Dolores (Montag, 24 Juli 2023 08:23)

    Guete Morge Plöischlers. Das isch doch scho e verheissigsvoue Ferie-Afang! Mit de typisch schnüsige Fronkreisch-Dörfli u Brunne-Hopping. So zviu... �. Glg usem Gwitterräge ds Thun �

  • #3

    Ariella Franziska Dolores (Donnerstag, 27 Juli 2023 10:55)

    Ja drei Jahreszeiten an einem Tag! Das ist Atlantik Küste. Hohe Luftfeuchtigkeit ist mein Untergang, aber mit angenehmen Temperaturen absolut erträglich. Die Fotos sind wunderschön! Und die Freude über Strand und Wellen bis hierher spürbar. Weiterhin viel Vergnügen! Ab Sonntag gibts dann wieder Blog. 4 Tage Elsass. Tschüüüüs �❤️

  • #4

    Barbara (Sonntag, 30 Juli 2023 11:39)

    Die Aufnahmen der Düne ... einfach
    G R O S S A R T I G...
    und bei uns zuhause Gebliebenen kommt augenblicklich Ferienstimmung auf.
    Wir reisen weiter mit euch! Häbets guet!

  • #5

    Ariella Franziska Dolores (Dienstag, 01 August 2023 08:53)

    Meine Güte! Was für eine Düne! Ist der Sessellift schon geplant für uns ältere Leutchen? Oder gibt's einen Sänfte-Service?. Malea hatte es halt schon praktisch! Tolle Fotos wieder! Bin immer wieder stolz auf dich Jänu! Da sind doch ein paar Gotti-Gene rübergesprungen �. Danke für deinen Beitrag und die Aussicht auf ein Austern-Päckli. Der Cämper wackelt immer noch von meinen Freudensprüngen... �. Dicke Umarmung... ❤️