Genfersee

Ab in die neue Saison



Freitag 28. März

Hellööööööööu ewribadis

Endlich hat das Warten ein Ende und das Truckli wird aus dem Winterschlaf bewegt. Aufgrund eines weiteren Wechsels meiner Arbeitsstelle auf anfangs März, wird es dieses Jahr leider aber keine längeren Frühlingsferien geben. Jenu…packen wir halt die Gelegenheiten bis zum Sommer hin, um jeweils an den Wochenenden zu verreisen. Dieses Mal ist es ja sogar äs Längs dank dem Osterhasen und den Zuckereilis.

Am morgen wurde die mobile Kleinraumwohnung noch kurz angenehm eingerichtet und anständig für die neue Saison beladen.

Dann ging‘s endlich los


Ohne Osterstau, ätschbätsch an dieser Stelle an die Gotthardtouristen, düsten wir gemütlich in Richtung Westschweiz. 


Erst im Hafenbecken von Genf nahm der Verkehr etwas zu und wir standen gefühlt alle 16.5 Meter bereits vor der nächsten roten Ampel.


20min später befuhren wir unseren Platz 407 auf dem TCS Camping in Genf-Vésenaz und richteten uns gemütlich ein.


Obwohl kurz vor Mittag und knurrenden Mägelis, wollten wir noch kurz den Blick auf den See werfen. Das Wetter, naja solala und etwas verhangen, jedoch immerhin trocken.


Dann war‘s an der Zeit, das erste Mal in der Camperküche den Kochlöffel zu schwingen. 

Ä guete


Und plötzlich wurde es sogar etwas heller und die Sonne erkämpfte sich ihren Weg durch die dichte Wolkendecke.


So beschlossen wir kurzerhand, das schöne Wetter auszukosten und doch schon heute die Stadt etwas zu besichtigen.

15min Fussmarsch und eine 9minütige Busfahrt später stiegen wir an der Seepromenade auch schon wieder aus und schlenderten diese bis zum „Schedoooo“ entlang. 


Der Jet d‘eau erreicht eine Höhe von 140m. Ursprünglich nur wenige Meter hoch, diente die Fontäne als Überdruckventil in der Funktion eines Wasserschlosses für die 1885 erbaute Druckwasserleitungdes des Kraftwerks, mit der die Genfer Juweliere ihre Maschinen betrieben. Dadurch wurden unerwünschte Spitzen bei Arbeitsunterbrechungen aufgefangen und der Überdruckangezeigt.


Einmal quer durch den Jardin mit der Blumenuhr und dem Vier-Jahreszeiten-Brunnen.


Direkt im Jardin anglais steht das grösste Riesenrad der Schweiz. Natürlich wollte Malea sofort aufs „grosse Redli wo so luschtig dräit“.


Stolze 22 Franken ärmer bestiegen wir also schon bald die Kabine und staunten nicht schlecht ab der Aussicht 50m weiter oben über den Dächern von Genf.


Die erste Umdrehung, naja sagen wir mal…etwas gewöhnungsbedürftig. Aber der Gesichtsausdruck änderte sich spätestens nach der dritten Runde doch noch etwas in Richtung entspannter.


Was gibts besseres für einen flauen Magen als eine Gelati? Wir stimmten einstimmig für…

nichts


Gestärkt und so langsam etwas müde, kehrten wir zum Camping zurück und genossen das letzte Tageslicht beim ersten Abendmahl vor dem Campi.


An Ostern feiern die Christen ja bekanntlich das Erlernen des „Catwalks übers Wasser“

oder liegt Wikijan da wohl falsch?

Jenu sei‘s drum. Wer‘s kann der kann‘s


Guets Nächtli



Samstag 30. Juli


Eine erstaunlich warme Nacht lag hinter uns. Unser Öfeli wartet also weiterhin auf den ersten Saisoneinsatz 2024, uns soll‘s recht sein. Dunstiger Morgen begrüsste uns und die Eile nach draussen zu gehen, versickerte somit ziemlich schnell. Unser Wecker, denn wir übrigens liebevoll Malea nennen, weckte uns heite punkt 5 Uhr. Leider haben wir die Schlummertaste bis anhin noch nicht entdeckt. Vielleicht kann uns ja mal aber noch jemand erläutern wo diese verbaut wäre.


Als die ersten Zweibeiner so langsam aus ihren Campers torkelten, hatten wir bereits gefrühstückt, den Abwasch erledigt und die erste Spielplatzrunde gedreht. Der frühe Vogel fängt das Würmli oder so…



Da heute Nachmittag regen gemeldet war, brachen wir am Morgen nochmals auf um die genfer Altstadt zu besichtigen.

Das frühe Erwachen hinterliess bei der Kleinsten im Bunde bereits ab 10 Uhr deutliche Spuren.


Die grösste historische Altstadt der Schweiz wird überragt von der Kathedrale St. Peter, einer Hochburg der Reformation.


Etwas weniger vertrauenserweckend…


Die engen Strassen mit Kopfsteinpflaster erzählen ihre Geschichte anhand der kleinen Plätze, der historischen Gebäude, der sagenumwobenen Museen und der berühmten Geheimgänge, die von den Bewohnern gut gehütet werden.


by the way…

In etwa so vertrauenswürdig wie das Petershöfli?


Nur wenige Schritte von der Kathedrale St. Peter bildet der Place du Bourg-de-Four das Herz der Altstadt. Dieser Verkehrsknoten, an dem sich alle nach Genf führende Wege treffen, wird ab dem 11.Jahrhundert zu einem Ort wichtiger Märkte. Die Häuser dieses Platzes wurden im Laufe der Zeit aufgestockt, um protestantische Flüchtlinge aus ganz Europa aufnehmen zu können.

Uns bot ein schnüsiges Resti Zuflucht für ein weckendes, koffeinhaltiges Getränk.


Via Rue du Marché schlenderten wir gegen Mittag zur Busstation zurück.

 
Punkt 12 erreichten wir wieder unseren Campingplatz. Kurz etwas köcherln und dann ratzfatz in die lang ersehnte Mittagspause.


Der Nachmittag ist schnell erzählt. Nach der ausgedehnten Mittagsruhe war Spielplatz, Trotinettle und Bäuele angesagt. Als die ersten Regentropfen einsetzten, gab‘s noch einen kurzen Einkauf im Campinglädeli, bevor auch wir es uns drinnen so richtig gemütlich machten und den Restnami an der wohligen Wärme verbrachten.

Erster Saisoneinsatz Campingöfeli - check!



Morgen wollen wir mal etwas grössere Flugis als in Bern schauen und wir besuchen die Panoramaterrasse des Flughafens Genf.



Sonntag 31. März


Dank dem Handy wussten wir, dass es 7 und nicht 6 Uhr war. Also schnell noch die analogen Uhren gerichtet und ein freundliches Hallo zur Sommerzeit.


Kaum die Augen offen, stürmte Malea auch schon nach draussen um nachzusehen, ob der Osterhase auch schön fleissig war die Nacht.


Er war es!



Nach den ersten Ostereilis brachen wir auch schon auf und fuhren via Bus und Zug zum Flughafen.


Der Aéroport International de Genève ist der internationale Verkehrsflughafen von Genf und der zweitgrösste Flughafen der Schweiz.


Wir bestiegen den Lift im Hautpgebäude T1, durchliefen eine gründliche Sicherheitskontrolle und schon standen wir auf der Panoramaterrasse mit herrlicher Sicht auf die Start und Landebahn. 



Na gut, ganz so schnell ging die Sicherheitskontrolle natürlich nicht. Wie man ja bereits weiss, bin ich irgendwie nicht so ganz der perfekte Grenzgänger. Als ich mit Malea durch den Detektor lief, piepste das blöde Ding natürlich. Malea, etwas verwirrt vom Ganzen, sprintete retour durch die Kontrolle zu Rahel. Die Sicherheitsfrau, allerhöchstens kompetent genug für’s Bewachen von ein paar Zweifelchips im Dennerregal, schaute mich böse an, quaselte irgendeinen Brunz auf französisch und fuchtelte derart unkoordiniert mit den Händen, als geriete sie gerade akut in einen bedrohlichen Mückenschwarm. Auf meine Worte, zugegebenerweise auch nicht gerade in freundlicher Tonlage, dass sie doch etwas locker bleiben solle und es ja noch ein kleines Kind sei, hätte der wohl lang ersehnte Ritterschlag zur Beförderung zum Sicherheitschef am Gate folgen sollen. Also wurden die Zettelis gezückt und mir mit strengem Blick über die Hand gefahren und im Gerät eingelesen. Leider leider piepste das Gerät und leuchtete grün auf. So ein Mist aber auch, der unverschämte Bengel hatte keine Drogenreste an den Händen und man konnte den Zutritt zur Besucherterrasse nicht verwähren. Aus der Beförderung wurde wohl nichts am heutigen Tage. Ginge es nach mir, würde ich eher eine Degradierung zur Kanalisationskaugummirestenabkratzerin vorschlagen.


Jenu, ich bin um ein weiteres amüsantes Kapitel des unperfekten Grenzgängers reicher :-D


Auch wenn‘s nur die Grenze zur Terrasse war. 


Ds zeut glich oder?


Über eine Stunde lang verfolgten wir die Flugis beim Starten und Landen. Eilig wurden diese jeweils gleich wieder beladen, betankt und wieder retour in den Himmel geschickt. 



Wir müssen zugeben, dass uns die Stimmung ordentlich in ihren Bann zog und wir gerade sehr gerne an irgendeinem Gate eingestiegen wären. 


Unser letzter Flug ab Genf müsste im Jahre 2015 gwesen sein.


 Genf - Istanbul - Kathmandu


Als wir vollends kerosingesättigt waren, kehrten wir dem Flughafen so langsam den Rücken und suchten uns in der Nähe ein Restaurant. Sichtlich müde wurden einige Pommes verdrückt, bevor es retour auf den Camp ging.



Eigentlich wollten wir am Nami auf dem Rückweg noch den botanischen Garten besuchen. Doch irgendwie war es heute nicht so ganz der Tag von Malea, vielleicht auch noch etwas die Nachwehen der letzten Erkältung. Doch die Energiereserven, die Laune und das Nervengewand waren heute allesamt nicht im oberen Level anzutreffen.


So kam es, dass wir den Restnami auf dem Spielplatz und im Camper verbrachten. Immerhin war da die Laune wieder tiptop und auch wir hatten noch 5min nur für uns.




Montag 1. April


Eine sintflutartige Nacht lag hinter uns. Es hörte sich teilweise eher nach Kieselsteinen auf dem Dach an als Regentropfen. Deshalb waren wir mal so zwischendurch ein, zwei Stündchen wach, jedoch schliefen wir immerhin dann bis nach 8 Uhr. Auch mal schön.


Beim morgendlichem Gang über den Platz holte man sich dann auch schneller nasse Füsse als einem lieb war. Aber die Wetterstimmung war herrlich.



Etwas Zusammenräumen, Verstauen und natürlich Wasserlassen. Dann sagten wir dem TCS Camping auch schon tschüss.



Entlang dem Hafenbecken ging‘s nochmals quer durch Genf und kurze Zeit später auf die Autobahn in Richtung Lausanne.



Bei der Autobahnausfahrt Lausanne-Vennes drosselten wir das Motörli, setzten den Blinker und parkierten ein paar wenige Minuten später unser Wohnigli auf dem Parkplatz vor dem Aquatis. 


Das Aquatis Lausanne ist das grösste Süsswasser-Schauaquarium Europas. Es wurde am 21. Oktober 2017 eröffnet und beherbergt auf 3'500 Quadratmetern zugänglicher Fläche rund 10'000 Fische, 100 Reptilien und Amphibien sowie 300 Pflanzenarten. Der Rundweg über zwei Stockwerke führt an 46 Aquarien, Terrarien und Vivarien vorbei. Insgesamt werden 20 Ökosysteme aus fünf Kontinenten präsentiert.


Ich war natürlich vollends in meinem Element. Aber auch den beiden Frouelis gefiel der Osterabschlussausflug sehr.



Auf der Rückfahrt gab‘s noch einen kleinen Mittagshalt auf einer Raststätte und für die letzte Stunde kam ich noch in den Genuss einer netten Gesellschaft auf dem Beifahrersitz.



Zuhause in Köniz die paar Habseligkeiten ausgeladen welche es auszuladen gab und den Camper auf den Parkplatz gestellt.



Obwohl das Wetter nicht so ganz mitgespielt hatte, war es ein super gelungener Saisonstart 2024!


Wir sagen bis bald und tschüss zusammen



Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Grossätti (Samstag, 30 März 2024 23:50)

    Wünsche Dir viu Spaß bi de grosse Flüger. ���������️������☘️��. ��.
    Mama u Papa natürlich ou.

  • #2

    Ariella Franziska Dolores (Sonntag, 31 März 2024 19:54)

    Also dein Gesicht auf dem Riesenrad ist der Wahnsinn und bei der Sicherheitskontrolle wäre ich gern Mäuschen gewesen - ha ha ha ... Die Schlummertaste bei Kinderchen kenne ich mangels Erfahrung auch nicht. Meine Ideen dazu möchten Eltern wohl kaum hören... �.

  • #3

    Grosi (Sonntag, 31 März 2024 20:20)

    Du und Passkontroue...eifach scho e Story für sich�!
    E gueti Heifahrt und viu Vorfröid ufe nächst Cämpitrip!❤️❤️❤️

  • #4

    Barbara (Sonntag, 31 März 2024 20:42)

    Lieber Grenzgänger. So amüsant, deine Schilderung. Danke. Und an dieser Stelle auch mal ein Merci an die Partnerin des Grenzgängers. Dank ihrem Kinderhüten kommen wir in den Genuss der Berichte....
    Liebi Grüess öich aune